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Die Biografie

 

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Wir wissen nicht, was Gutenberg zwischen 1444 und 1448 getan hat. Die Quellen legen nahe, dass er bereits in Straßburg mit dem Buchdruck experimentiert hat. Erst am 17. Oktober 1448 lässt er sich wieder in Mainz nachweisen. An diesem Tag nahm er eine Anleihe von 150 Gulden bei seinem Vetter Arnold Gelthus auf. Er suchte Kontakt zu weiteren Geldgebern wie dem Mainzer Kaufmann Johannes Fust.


Ekbert von Schönau: Orate respice, domine sancte pater. Einblattdruck
Universitätsbibliothek München, Cim 96

Dieser gab ihm 1449 einen zinslosen Kredit von 800 Gulden und erhielt dafür als Pfand die vom Geld angeschafften Gerätschaften. Um 1450 waren Gutenbergs Experimente soweit gediehen, dass er an den Satz und Druck von Einblattdrucken und umfangreichen Büchern gehen konnte. Dies waren Ablassbriefe, Kalender und Wörterbücher.


Biografie Teil 1

Kapitel Helmaspergersches Notariatsinstrument

 

 

1452 gab Fust ein zweites Darlehen von 800 Gulden, das konkret für das gemeinsame "Werk der Bücher", den Druck der 42-zeiligen Bibel (B 42), gedacht war. Kurz vor Beendigung des Bibeldrucks kam es zum Bruch zwischen Fust und Gutenberg. Fust warf Gutenberg 1455 vor, die Gelder, die ausschließlich für den Druck der Bibel bestimmt waren, für andere Druckvorhaben zweckentfremdet zu haben. Im Rechtsstreit unterlag Gutenberg und musste die gesamte Werkstatt und die Hälfte der Bibelexemplare an Fust abtreten. Das so genannte "Helmaspergersche Notariatsinstrument" des gleichnamigen Notars gibt Auskunft über diesen Vorgang. Im Anschluss daran führte Fust die Werkstatt unter Mithilfe eines ehemaligen Gesellen Gutenbergs, Peter Schöffer, mit Erfolg weiter. Auch Gutenberg arbeitete anschließend in einer kleineren Druckerei.

 

 
 

Im Januar 1465 widerfuhr ihm eine späte Genugtuung durch Adolf von Nassau. Der amtierende Bischof von Mainz würdigte in einem Schreiben an ihn seine Verdienste, ernannte ihn zum Hofmann und ließ ihm dafür materielle Vergünstigungen zukommen.

"Johann Gudenberg" . Ausschnitt aus der Ernennungsurkunde (vgl. rechts)

Fortan wurde Gutenberg jährlich ein Hofkleid sowie 2180 Liter Korn und 2000 Liter Wein in Mainz ausgehändigt. Auf diese Weise verbrachte Gutenberg in sozial gesicherter Stellung seinen Lebensabend. Am 3. Februar 1468 starb er in Mainz.


Ernennungsurkunde zum kurfürstlichen Hofmann,
17. 1. 1465
Staatsarchiv Würzburg

 

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