Blatt 7r
 

Ihr sollet auch das Pergament säubern mit einem Roggen- / brosam; darauf sei Kalk oder Kreide, aber kein Firnis, / denn solches Ding hindert den Zahn beim / Vergolden. Danach, wenn Ihr es gesäubert habet und / liniert, so glättet es mit einem Zahn, / dasz die Haare an dem Pergament sich gleichmäszig legen. / Auch sollet Ihr den Goldgrund in die Feldung / allewege mit einer Feder anstreichen und nicht / mit einem Pinsel und Farben in die Feldung auch / mit einer Feder. Ihr sollt aber die Feldung mit / einem Pinsel höhen. Auf diese Weise möget Ihr gar / viele Feldungen aus der Feldung mit anderer / Verteilung der Farben herausbringen. Die Schachbrettfeldung, / die sollet Ihr linieren und mit Goldgrund an- / streichen und vergolden, wie Ihr es in diesen zwei / Kreisen sehet.

Danach so nehmet Sattrosa, das da rein ist, / und temperieret es mit Gummiwasser, dasz es leicht aus / der Feder fliesze; und streichet dann schräg / eine Reihe an, und nach zwei Reihen wieder eine schräg, so / dasz je zwei schräge Reihen leerstehen, und danach / eine Reihe gefüllet sei und wieder zwei leer, / und wieder eine gefüllet, bis zum Schlusz, wie hier / in dem ersten nächsten Kreise deutlich dargestellt ist; / und in gleicher Weise danach in dem Kreise / daneben, so findet Ihr dort / schräg eine Reihe gefüllet mit Rosa, und / zwei Reihen sind leergelaszen; und habet Ihr /

 

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Textquelle: Hellmut Lehmann-Haupt, The Göttingen Model Book. Columbia 2. Aufl. 1978