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        Das Kienschwarz 
          ist das beste zum Illuminieren. / Das sollet Ihr vierzehn Tage lang 
          tränken und / alle Tage das Wasser abschütten und frisch / 
          lauteres Brunnenwasser darüber schütten; und sollet es / dann 
          recht wohl mit Gummiwasser reiben und / auch damit temperieren, nicht 
          zu stark, dasz es leicht / aus der Feder fliesze, das Gold zu umstreichen. 
          / Die Purpurfarbe, die machet also: Nehmet gutes / mehliges Blau, das 
          recht fein sei. und tut da-/ runter Sattrosa oder Tournesol und Blei- 
          / weisz. Dies temperieret zusammen, so wird daraus Purpur. / Wollet 
          Ihr es hell haben, nehmet mehr / Bleiweisz. Wollet Ihr es satt haben, 
          nehmet mehr / Rosa. Wollet Ihr es blauer haben, so nehmet mehr von / 
          dem Blau; und temperieret es dann wie das Rosa / mit Gummiwasser. / 
          Wie man alle Farben / schattieren soll und womit / und höhen / 
          soll und auch womit. /  
        Das Blau, das Aurum musicum, das Rosa, das da / hell ist. 
          Grün, Mennige und Purpur, diese / Farben alle soll man schattieren 
          und auch / höhen in derselben Weise wie es vorher / von dem Laubwerk 
          geschrieben steht / und auch gemalt ist. /  
        Bleiweisz und Bleigelb möget Ihr abschattieren / 
          mit Sattrosa oder mit Saftgrün / oder mit einem dünnen Schwarz, 
          und das / Bleiweisz mit Bleigelb höhen. Das sind / die toten Farben, 
          darauf man schattieret / und auch verhöhet.  
         
          
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