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Das Göttinger Musterbuch

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Im Göttinger Musterbuch werden zunächst farbige Muster für Blattranken beschrieben und dann für die quadrierten und gerauteten Gründe, die hier als "Feldungen" bezeichnet sind.

Danach folgen einige Initialen und Zierblumen. Die einzelnen Stadien des Aufbaus der Ranken bzw. Feldungen werden ausführlich erläutert. Es wird stets die gleiche Rankenform empfohlen, mit einem milden Himbeerrot auf der Oberseite und tiefem Laubgrün der Blätter auf der Unterseite, dem "umslag" (Umschlag). Schließlich wird ein Hellblau und ein sattes Mennigerot beschrieben, ebenso eine etwas pulverig aussehende Goldfarbe. Das satte Rot wird aus Brasilholz unter Zuführung von Lauge, Kreide und Alaun gewonnen. Bei den Grüntönen wird Berggrün oder Schiffergrün, d.h. Malachitgrün, als Grundlage genommen.

Darüber wird zum Schattieren ein Saftgrün gezogen, und zwar aus einem Pflanzenlack, dessen Substanz heute nicht mehr genau ermittelbar ist. Der Goldfarbton wird aus einer Mischung von Quecksilber, Zinn, Salmiak und Schwefel erreicht. Diese Goldfarbe ist zurückhaltender als das auch verwendete echte Pulver- und Blattgold, das betonend und kontrastierend verwendet wird. Mit Bleiweiß-Tupfern oder -Strichelungen werden zusätzliche Tiefenstrukturen und Oberflächenwirkungen erreicht.

 

Die Anweisungen des Musterbuchs können Sie in einer modernen Transkription nachlesen.

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